Julia und Maya Onken… gelesen

Ein Briefwechsel!

Onken

Oh… und sehr privat. Ich hatte es fast vergessen. Die Bücher von Julia Onken waren immer schon sehr privat.

In 33 Briefen tauschen sich Mutter und Tochter über ihr Leben aus. Und das besteht – wie bei fast allen berufstätigen Müttern – aus Stress und aus dem Gefühl der Unzulänglichkeit.

Die eine Maya steckt mittendrin. Akademikerin mit gutem Teilzeitjob, 2 kleinen Kindern, Haushalt, Mann.

Die andere – Julia – ist die berufstätige Oma, war selbst berufstätige Alleinerzieherin von 2 Kindern.

„Warum hast Du mir nicht gesagt, was es heißt, eine Mutter zu sein?“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 9)

Und sie jammern in den ersten Briefen vor allem über die Situation. Die Doppel- bzw. Dreifachbelastung, die patriachale Gesellschaft und die Lüge der gelungenen Emanzipation.

Dann suchen sie die Schuld bei den Männern. Maya differenziert sie in 3 Arten Jagdhunde und 2 Arten Familienhunde. Dies entbehrt nicht einer gewissen Komik und weckt durchaus auch Erinnerungen an Männer in meiner Vergangenheit…

Maya hat noch Glück. Sie hat einen Familienhund Goldversion. Das sind die, die sich um ihre Kinder wirklich kümmern, ihre Karriere zurückstecken, eine emanzipierte Frau mögen.

Immer wieder werden mit privaten Beispielen bzw. mit Beispielen aus dem Freundeskreis die Thesen beschrieben. Und es gibt tausend Geschichten, die zum Himmel schreien…

„Das Blöde ist nur, je öfter wir die Geschichten erzählen, umso wütender werden wir, und es dreht uns vor Empörung durch den Wolf, und wir laufen emotional aus dem Ruder, dann müssen wir damit rechnen, als nicht ernst zu nehmende hysterische Weiber ausgepfiffen zu werden.“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 80)

Jetzt geht es zu den ersten Lösungsansätzen! Eine Kinderfrau! Die entlastet Mutter, Vater und Oma. Aber Maya will nicht. Die Frage, wer sich das finanziell leisten kann, wird nicht einmal erwähnt.

Oder keine Kinder mehr kriegen. Diesen Weg wählen immer mehr Frauen, vor allem immer mehr gebildete Frauen.

Unter dem Titel „Mutter-Maria-Syndrom“ wird dann kurz die Falle der Mütter diskutiert, die nicht loslassen können und in Symbiose mit ihrem Kind versinken und „Joseph-Mann mit Eigenschaften“ wird ins Spiel gebracht, dem wir irgendwann gar nichts, schon gar nicht den richtigen Umgang mit den Kindern, zutrauen.

Der Schluss, der gezogen wird?

„Liebe Helena, es gibt keine Lösung. auf alle Fälle keine allgemein gültige. Obwohl es ein kollektiver Notstand ist und ich sicher bin, dass die meisten emanzipierten Frauen so wie du und ich empfinden, gibt es nur individuelle Lösungen, und die muss jede selber finden.“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 220)

Ab Seite 229 gibt es dann zusammengefasst doch noch einige Ratschläge, Tipps, „Anti-Schrecksen-Pillen“. Insgesamt alles Binsenweisheiten, Dinge, die jede Frau weiß. Einige davon sind durchaus umsetzbar, andere hängen an finanziellen und familiären Ressourcen, die nicht jede hat.

Die große Problematik bleibt für mich aber und ließ sich zumindest in meinem Leben nie schöndenken. Das schlechte Gewissen!

Die individuelle Lösung finden, die vor den Augen der Familie, der Gesellschaft und der eigenen Kinder gutgeheißen wird, macht das Ganze wieder zu einem ganz privaten individuellen Problem.

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Wir haben keine Dörfer, keine Großfamilien mehr. Unsere Kinder können nicht mehr alleine, sich selbst überlassen, auf der Dorfstraße spielen – das ist zu gefährlich und außerdem pädagogisch sicher nicht wertvoll.

Jetzt komme ich in meinen Überlegungen auch wieder zum Anfang – dem Jammern.

Ich hab in dem Buch keine Lösungen gefunden. Es gibt Denkanstöße, die aber in meinem Hirn noch größere Lebensfragen aufgeworfen haben.

Sollen wir alle aus der Arbeits- und Karrierewelt, der Leistungsgesellschaft aussteigen?

Ist es wichtig Kinder zu haben?

Will ich meine Kinder von Kinderfrauen umsorgen lassen?

Sind flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen die Lösung?

Hätte mich ein Hausmann gerettet?

Fragen über Fragen und für jede Frau eine andere Antwort…

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Strickmich! Club Fifteen-One

An alle, die mich schön langsam für verrückt halten – ich bin es (noch) nicht. Aber es gibt schon wieder Neuigkeiten von der Handarbeitsfront. Diesmal wird nicht gehäkelt, sondern gestrickt.

Dazu weihe ich Euch wieder in einen Insider ein.

Ich bin heuer Teilnehmerin beim Strickmich! Club. Deshalb bekomme ich viermal im Jahr ein Paket. Darin enthalten ist ein Strang Wolle und eine Anleitung für ein Tuch. Das wär ja noch nichts Besonderes…

Es ist aber sowohl die Anleitung als auch die Wolle unbekannt!

Die Anleitungen erfindet Martina Behm. Viele ihrer Anleitungen haben schon Kultstatus in der Strickwelt und gefallen auch mir gut.

Die Wolle kommt jedesmal von einer anderen Firma. Wobei Firma fast das falsche Wort ist. Es sind WollfärberInnen, die in ihren eigenen Werkstätten die Wolle färben. Mit ausgefallenen Farben, meist mit ausgewählter Spezialwolle. Und viele der Namen dieser WollfärberInnen kenne ich schon aus dem Internet – dort werden sie fast mit Andacht beschrieben. Ausprobiert hab ich noch keine.

Interesse an den Anleitungen und Überprüfung, ob diese Wollen wirklich so toll sind – zwei ausgezeichnete Gründe Clubmitglied zu werden – oder????

Bestellt habe ich das alles schon im Herbst, aber nun ist es soweit. Das erste Packerl ist gekommen!!!

Packerl
Packerl

 

Was für eine Aufregung!

Als Anstricktag wurde der 14. Februar festgelegt, damit auch alle bis dahin ihre Päckchen in Händen halten. Diesmal sind die Veranstalter aus Deutschland, die StrickerInnen aber wieder weltweit verstreut. Und die Postwege dauern halt… und alle sollten die gleiche Überraschung beim Öffnen des Päckchens erleben.

Nun stand ich aber bereits am 2. Februar vor der schwierigen Frage – öffnen oder nicht??

Eigentlich war die Frage nicht schwierig – zumindest für mich nicht.

erster Anblick
erster Anblick

 

Schwierig war nur das Stillhalten!!

Diese Schwierigkeit bewältigte ich damit, dass ich mich eingehend mit dem Paket beschäftigte…

Die Wolle kommt von Rohrspatz & Wollmeise. Sehr bekannt in der Strickwelt. Da liest man dann „Ich hab einen Strang von der Meise gekauft!“ und alle kommentieren mit „Oh“ und „Ah“.  (Schon ein wenig verrückt diese StrickerInnen…)

Strang allein
Die Stränge

 

Im ersten Moment war ich fast ein wenig enttäuscht. Rot ist ja nicht wirklich eine meiner Lieblingsfarben. Schon gar nicht für Bekleidung. Nun gut. Geben wir der Farbe eine Chance. Ansonsten wird es halt gleich ein Weihnachtsgeschenk für eine Person, die rot mag.

Eine weitere Besonderheit dieser WollfärberInnen ist, dass die Wolle in Strängen geliefert wird. Den Grund konnte ich bislang noch nicht herausfinden.

Frau könnte sich im Internet einen Wollwickler kaufen und dann selbst professionell wickeln. Da ich aber noch nicht abschätzen kann, ob ich in Zukunft nur mehr Wolle in Strängen kaufen werde, hab ich mir diese Investition vorerst erspart. Und nach Alternativen gegoogelt und gefunden.

Wickeln
Wickeln

 

Ist gar nicht so schlecht gelungen.

Gewickelt
Gewickelt

 

… und dann begann ich einfach mit dem Stricken. Anfangs ging das noch recht flott. Da waren nur 5 Maschen auf der Nadel. Mit jeder Reihe wurden es aber mehr. Nach 30 cm fragte Fräulein Sachbearbeiterin mich, ob ich nun einen Stringtanga stricke. Die Ähnlichkeit war wirklich verblüffend.

Aber nun bin ich bereits bei 150 Maschen und es beginnt auszusehen wie das, was es werden soll. Ein Tuch.

Strickanfang

 

Gespannt bin ich schon auf das Ende – da sollen noch 4 Perlen miteingestrickt werden …

Perlen

 

 

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Achtung, der Februar ist da…

Die Weihnachtseuphorie mit Kekse backen, Geschenke kaufen, Überraschungen überlegen usw. ist vorbei.

Der Neujahrsaufschwung mit den guten Vorsätzen und den Plänen hat an Kraft verloren.

Und dann kommt der Februar.

Es ist noch kalt (wo bleibt der Frühling???), meistens ist viel Arbeit, der Urlaub ist noch weit, der stinknormale Alltag hat mich wieder.

Und jedes Jahr im Februar hab ich ein Tief. Ich kann mich zu nichts aufraffen, bin unfreundlich zu meinen Mitmenschen, versinke im Trübsal blasen… (noch mehr Details erspar ich Euch).

Seit einigen Jahren versuche ich es zu vermeiden. Ohne große Erfolge.

Und auch heuer sind wir schon mittendrin im Februar.

Irgendwas ist heuer anders (zumindest bis jetzt).

Ein kleines Tief hatte mich schon ereilt, aber dank meiner raschen Reaktion und einer damit verbundenen Reduktion meines Schilddrüsenmedikamentes hat es mich gleich wieder verlassen.

Vor 14 Tagen habe ich in einem webinar mit Elke Edlinger nochmals über meine Widerstandskraft nachgedacht und mir Tipps geholt, wie ich mich stärken kann.

Und ganz viel früher habe ich schon eine Woche Urlaub im Februar eingeplant.

Und heute?? Heute ist draußen Frühling!!!

Das gibt Hoffnung und macht Mut!!

Lasst uns im Februar ein wenig mutig sein und verrückte Dinge tun.

Diese Woche habe ich einen Ausflug nach Fürstenfeld gemacht, der noch Folgen haben wird… (mehr davon im März).

Nächste Woche mache ich …??? Für Tipps und Anregungen bin ich gerne zu haben!!

Dazu passend gibts wieder einmal ein Zitat aus meinem flow Kalender

7. Februar
7. Februar

 

Der bereitet mir nach wie vor Freude  – nicht nur an finsteren Tagen….

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Sophie’s Universe 1

Könnt Ihr Euch noch erinnern, dass ich versucht habe Euch zu erklären, dass Häkeln bildet??

Es ist bereits losgegangen!!

Am 18. Jänner hat der CAL begonnen und ich habe mittlerweile bereits die ersten Teile vollendet.

Wer nicht häkelt, kann sich das Gefühl gar nicht vorstellen… vor einem Berg neuer Wolle zu sitzen, sie anzugreifen, zu spüren, zu riechen und schon fast vor Neugier zu platzen, wie sie dann wohl verarbeitet aussieht!

 

Scheepjes Stonewashed XL_alle Farben
Scheepjes Stonewashed XL

 

Die Designerin ist in der Häkelwelt ziemlich bekannt für ihre Häkelmuster. Auf ihrem blog lookatwhatimade gibt es chon länger die Anleitungen für Sophie’s Mandala and Sophie’s Garden.  Als sie nun zu einem Decken-CAL aufrief, der diese Anleitungen beinhaltete, habe ich mich entschlossen mitzumachen.

Teil 1 war ja noch recht einfach.

Teil 1
Teil 1 Sophie’s Universe

 

Deshalb gab es am 18. Jänner auch noch gleich Teil 2 als Anleitung dazu.

 

Teil 2 Sophie's Universe
Teil 2 Sophie’s Universe

 

Da wurde es dann schon raffinierter.

Voller Spannung hab ich auf Teil 3 gewartet.

Teil 3 Sophie's Universe
Teil 3 Sophie’s Universe

 

Den Sonntagmorgen verbringe ich nun mit ständigem Aktualisieren des blogs von Dedri, damit ich den Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht verpasse. Und mit mir noch ganz viele HäklerInnen aus Südafrika, Holland, USA, UK… Wobei die vielen emotionalen Kommentare der englischsprachigen Teilnehmerinnen mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Wie zurückhaltend wir Österreicherinnen und Deutsche da doch sind!

Aber dann war es soweit und hier ist er …

Teil 4
Teil 4

 

Nun ist das Teil endlich viereckig geworden.

Mittlerweile ist das gute Stück schon 64 x 64 cm groß, aber es will ja auch mal eine Decke werden…

Ab nächster Woche wird es für alle wirklich spannend. Bisher wurde ja nach der Anleitung von Sophie’s Garden gearbeitet, die ja schon viele kannten. Nun geht es ab in unbekannte Muster…

Wir werden sehen….

 

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Julia und Maya Onken – Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter…

Beim Februar Buch befinden wir uns in einer anderen Welt… oder ist es nur die Fortsetzung von Virginia Woolf in einem anderen Zeitalter?

Das Februarbuch vom SUB 2015 ist von Julia und Maya Onken. „Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter – Ein Streitgespräch zwischen Mutter und Tochter“.

Onken

 

Julia Onken kennen ja viele (Frauen). Sie ist Psychologin, Psychotherapeutin, hat das Frauenseminar Bodensee gegründen und viele Bücher geschrieben. Vatermänner, Die Kirschen in Nachbars Garten und einige mehr hab ich vor Jahrzehnten (oh Gott, es sind tatsächlich schon Jahrzehnte!!) gelesen.

Maja Onken kenne ich nur dem Namen nach. Sie ist die Tochter. Immer schwierig, bekannte Eltern zu haben. Noch schwieriger (denke ich) für eine Tochter, eine bekannte Mutter zu haben. Und auch sie schreibt Bücher.

Eines gemeinsam mit ihrer Mutter (gaaaanz schwierig denke ich).

Das Buch ist 2006 erschienen und ich weiß nicht mehr genau, wo ich es herhabe. Entweder habe ich es ausgeborgt und nie zurückgegeben (was mir aber so gar nicht entsprechen würde) oder ich hab es auf einem privaten Buchflohmarkt erstanden (und bei diesem Gedanken dämmert mir etwas).

Zu meiner Verblüffung enthält das Buch nämlich eine Widmung (für H.) und die Originalunterschriften der AutorInnen. Und ich kannte mal eine H. und dort gab es mal einen Flohmarkt…

Auch in meinem Haushalt gibt es eine Mutter und eine Tochter.  Ich bin zwar nicht berühmt, aber emanzipiert. Wahrscheinlich auch nicht immer einfach für die Tochter. Für mich als Mutter auch nicht. Und für meine Mutter schon gar nicht.  Gaaaaannnnnnz schwierige Konstellationen tun sich da auf. 🙂

Und es gab und gibt Streitgespräche. Mal mehr Streit als Gespräch, mal mehr Gespräch als Streit und oft auch Schweigen.

Das Buch verspricht im Klappentext Denkanstöße, Lachen und das Entwickeln und Aufzeigen von Lösungsperspektiven…

Dies also mein Zugang zum Buch. Bin schon neugierig, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt.

Liest wieder wer mit???

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Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

Tapfer habt ihr euch durchgekämpft durch Teil 1. Und heute gibt es Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

WoolfWir leben in einer anderen Zeit. Frauen dürfen heutzutage (theoretisch?) fast alles. Viele ihrer Tätigkeiten sind geblieben und ganz viele sind hinzugekommen.

 

 

Wir waschen nicht nur das Geschirr ab und bringen die Kinder zu Bett. Die Haushaltstätigkeiten haben sich dank der Maschinen vereinfacht, angesichts der Forderungen der Gesellschaft aber erhöht. Es ist erforderlich raffiniert zu kochen, gesund zu kochen, abwechslungsreich, saisonal und regional, vegetarisch, vegan oder zumindest mit biologisch zertifizierten Lebensmitteln vom Bauernmarkt.

Die Kinder haben Allergien, brauchen täglich eine anderen Nachmittagskurs. Die Ballet-, Musik-, Sport- und Fremdsprachenstunden gehören organisiert und bezahlt. Das Patchworkleben gehört psychologisch betreut, zwei Haushalte müssen auch mal finanziert werden, die Trennungsgefühle aufgearbeitet oder unterdrückt werden. Die Kinder werden behütet und umsorgt und dadurch verwöhnt und unselbstständig, gefördert und überfordert gleichermaßen.

Beruflich soll man stets interessiert, fortbildungswillig, veränderungsbereit, flexibel und hochmotiviert sein. Dabei gut aussehen, mit vierzig mindestens einen Marathon absolviert haben und morgens schon mit 20 Sonnengrüßen in den Tag starten.

Nebenbei soll man sich auch Zeit für sich nehmen, lesen, reisen, interessiert sein an Kunst und Kultur, politisch auf der richtigen Seite aktiv sein und sich für seine Mitmenschen einsetzen. Und bloggen, handarbeiten, backen will zumindest ich auch noch.

Das Leben ist so reichhaltig und vielfältig geworden. Die Anstrengungen sind groß und die Ablenkungsmöglichkeiten auch.

Und das alles betrifft noch nicht einmal den Alltag aller Frauen in Österreich. Von den wahren Existenzängsten bin ich momentan verschont. Kein kranker Familienangehöriger, der gepflegt werden muss. Keine Arbeitslosigkeit, keine Delogierung, keine Suchtproblematik im engsten Familienkreis. Keine Angst nichts mehr zu essen zu haben oder im kalten Zimmer zu sitzen. Das Auto ist nicht kaputt und das Backrohr neu.

Und wir leben in Österreich! Kein Krieg in unserem Land, keine Peitschenhiebe auf freie Meinungsäußerungen, keine Beschneidung und Massenvergewaltigungen von Frauen.

Würden wir uns mit einem fixem Monatseinkommen in unser eigenes Zimmer setzen und ein Buch schreiben? Oder würden wir mit dem Einkommen was anderes anfangen?

Ist uns die eigene geistige Freiheit noch etwas wert?

Würde ich das Zimmer nicht zuerst renovieren, hübsch einrichten und dekorieren und dann auf dem Blog präsentieren? Und dann wieder umdekorieren und wieder darüber bloggen?

Was sagt mir dieser Trend der vielen blogs über DIY, Häkeln, Stricken, Backen und Kochen über die Frauen, über unsere Welt, über unsere geistige Freiheit?

Ist das eine Flucht in eine Welt, in der es nur mehr darum geht, Frieden zu schaffen, anderen Menschen Freude und Genuss zu bereiten? Auf facebook hat unlängst jemand aufgefordert, alle sollen Brücken und Laternenmasten mit bunten Farben umhäkeln, dann wäre die Welt bunt und schön und niemand hätte Zeit, Krieg zu führen.

Ist geistige Freiheit in unserer Zeit und in unserem Land immer noch eine Frage der materiellen Dinge?

Führt geistige Freiheit zum Nachdenken?

Führt Nachdenken nur mehr in das Gefühl von Ohnmacht und Machtlosigkeit?

Ist geistige Freiheit schädlich für die geistige Gesundheit?

Ist materieller Wohlstand Gift für die geistige Freiheit?

Flüchten wir ein bißchen weniger in unsere Privatheit, in das Betrachten der kleinen Glücksmomente im Alltag, in die bunten Häkelgarne, in die schönen Fotos der Kuchen und Kekse.

Flüchten wir mehr in die verborgenen Windungen unseres Hirns und suchen dort nach der geistigen Freiheit!

Und vielleicht denke ich dann einmal in Teil 3 – 100 über den androgynen Geist nach…

Teil 1 findet ihr ürigens hier!

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Virginia Woolf… gelesen Teil 1!

Das erste Buch des Jahres 2015  habe ich fertig gelesen.

WoolfVoll mit Erwartungen, die sich nur aus dem Titel ergaben (ihr erinnert euch an den ersten Beitrag zu diesem Buch), aber ansonsten völlig ahnungslos habe ich begonnen zu lesen.

 

Und war gleich mal verwirrt. Ich gestehe, ich habe einen Roman erwartet. Was ich bekam? Eine Flut an Gedanken, die wiederum eigene Gedanken in mir auslösten. Es geht um Frauen und Literatur, die Ausbildungsmöglichkeiten, die vorhandenen Werke und Meinungen, die Geschichtsschreibung, die Schaffensmöglichkeiten von Künstlerinnen, die Art des Schreibens und Lesens, den androgynen Geist und immer wieder um die geistige Freiheit und die materiellen Dinge.

In sechs Kapitel gegliedert, greift VW (und damit ist keine Automarke gemeint) unterschiedlichste Fragen auf.

Im ersten Kapitel geht es um die Chancen von Männern und Frauen, die Gelegenheiten die Männer haben und Frauen nicht haben dürfen. Frauen durften sehr lange kein eigenes Geld haben. Nicht einmal erben durften sie Geld. Sie durften keine Universitätsbibliothek betreten ohne Empfehlungsschreiben. Sie durften im Haus sein und viele Kinder kriegen.

„Jedenfalls, wenn ein Thema höchst umstritten ist – und jede Frage zum Thema Geschlecht ist das – kann man nicht hoffen, die Warheit zu sagen. Man kann nur zeigen, wie man zu seiner Menung gelangt ist, welche es auch sei. Man kann seinen Zuhörerinnen nur die Gelegenheit geben, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, während sie die Grenzen, die Vorurteile, die Abneigungen der Rednerin wahrnehmen.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 8)

Über ihr Studium der Literatur über Frauen berichtet VW im zweiten Kapitel.  Diese ist vorwiegend von Männern geschrieben – Frauen hatten ja auch fast keine Gelegenheit zu schreiben. Es wird viel geschrieben über Frauen und sie entdeckt unter M wie Männer eine Leere. Darüber wird nicht viel geschrieben. Die Literatur über Frauen ist sehr oft geprägt davon, dass auf der Unterlegenheit der Frau beharrt wird.

„Ohne Selbstvertrauen sind wir wie Neugeborene in der Wiege. Und wie können wir diese unwägbare Eigenschaft, die dennoch so unschätzbar ist, möglichst schnell erwerben? Durch die Überzeugung, dass andere Menschen einem unterlegen sind.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 37)

Sie entdeckt im dritten Kapitel, dass Frauen in der Geschichtsschreibung so gut wie gar nicht vorkamen.Und sie überlegt, ob Shakespare als Frau berühmt geworden wäre. All der Geist und das Genie hätten ihr nichts genützt – sie hätte es nicht nutzen dürfen. Sie fragt sich auch, ob wir solchen weiblichen Genies auf der Spur sind, wenn wir von Hexenverbrennungen lesen. Frauen wurden nicht ermuntert Künstlerinnen zu werden, im Gegenteil, sie wurden für ihre Versuche brüskiert, beschimpft und abgekanzelt.

„Die Geschichte des Widerstandes der Männer gegen die Emanzipation der Frauen ist vielleicht interessanter als die Geschichte dieser Emanzipation selbst.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 56)

Kleine aktuelle Anmerkung: Wenn man nach bedeutenden verstorben Persönlichkeiten 2014 sucht, erhält man eine Liste mit 65 Namen. Acht davon sind weiblich. Sollte ich also hier besser schreiben: In der Geschichtsschreibung kommen Frauen so gut wie gar nicht vor.

Im vierten und fünften Kapitel untersucht sie das Schreiben der wenigen Frauen. Wie darf, soll, muss weibliches Schreiben sein? Sie beurteilt, wägt ab und sie schätzt wert. Auch die weniger wertvollen Bücher werden geschätzt, da VW in Meisterwerken viele Jahre gemeinsamen Denkens sieht und keine einzelnen Erzeugnisse.

„Am Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel, den ich, wenn ich die Geschichte neu schriebe, in größerer Ausführlichkeit behandeln und für wichtiger erachten würde als die Kreuzzüge oder die Rosenkriege. Die Frau aus dem Mittelstand begann zu schreiben.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 65)

In diesen Kapiteln stellt sich mir die Frage, wie ich lese? Wie fühle ich ein Buch? Wie bewerte ich ein Buch? Welche Pflicht habe ich als Leserin? Kann man es überhaupt noch wagen zu schreiben? Ein Buch zu schreiben? Welche Pflichten hat man als Autorin?

Der androgyne Geist prägt das sechste Kapitel. VW überlegt, was ein androgyner Geist sei und ob es die wahre Kunst ist, androgyn zu schreiben.  Sie empfindet ihr Zeitalter als durchdringend geschlechtsbewußt und empfindet dies als Hemmung für die Literatur.

„Es ist tödlich, ein Mann oder eine Frau und nichts als das zu sein; man muss weiblich-männlich oder männlich-weilblich sein. … Es hört auf, fruchtbar zu sein. … Eine Art Zusammenarbeit muss zwischen der Frau und dem Mann im Geist stattfinden, ehe die Kunst der Schöpfung vollbracht werden kann.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 102)

Und sie fragt sich immer wieder, welche Wirkung Armut auf die Literatur hat. Ein armer Dichter hat nicht den Hauch einer Chance.

„Die geistige Freiheit hängt von den materiellen Dingen ab.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 106)

„Ich glaube fest, dass diese Dichterin, die nie ein Wort schrieb und an einem Kreuzweg begraben wurde, immer noch lebt. Sie lebt in Ihnen und in mir, und in vielen anderen Frauen, die heute abend nicht hier sind, denn sie waschen das Geschirr ab und bringen die Kinder zu Bett. (VW, Ein eigenes Zimmer S 111)

Und? Seit ihr mir bis hierher gefolgt?

Ich gebe zu, es war heut ein wenig mühsam. Der Versuch einen Einblick in das Buch zu geben und mir wichtige Passagen zu zitieren, ist ausbaufähig – ich weiß nur noch nicht wie.

Aber zu vieles ist noch nicht gedacht…

Darum gibt es bald Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

 

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Häkeln bildet…

Am Sonntag startet wieder mal ein CAL. Und ich bin dabei!!

Die Häkel- und Strickwelt ist in Österreich ziemlich klein, wird in Deutschland schon etwas größer, erreicht aber ungeahnte Dimensionen, wenn die englischsprachige Welt ihren Auftritt hat.

Es wird in England, USA und Australien gehäkelt was das Zeug hält!! Und auch Holland ist überall vertreten. Dadurch haben sich meine Sprachkenntnisse in Englisch und auch in Holländisch durchaus gesteigert.

Häkeln bildet!

Aber Häkeln weckt auch Sehnsüchte. Die Sehnsucht nach Wolle, nach englischer Wolle, nach holländischer Wolle, nach Wolle, die es in Österreich nicht gibt…

Und dann ist es durchaus konsequent nicht nur der Bildung nachzugehen, sondern auch die Sehnsucht zu befriedigen. Hier ist sie also. Meine erste holländische Wolle!!

 

Scheepjes Stonewashed XL
Sheepjeswool Stonewashed XL

 

Damit wage ich mich erstmals an eine englische Anleitung heran. Die Seite mit den Häkelbegriff-Übersetzungen liegt schon bereit.

Ich habe ich mir dafür „Sophie’s Universe CAL 2015“ ausgesucht, der von einer Bloggerin begleitet wird, die Foto-Tutorials macht.

Aber die sind nur für den Notfall!!! Ich schwöre!!

Lust gekriegt mitzuhäkeln??

Bei lookatwhatimade findet ihr die näheren Infos.

Lasst mich nicht alleeeeeeiiiiinnnnneeeee…….

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Tag für Tag…

Habt ihr auch ein Jahresmotto??

Ich hab immer eines. Im vorigen Jahr und auch heuer wieder kommt es von karindrawings. Die habe ich Euch hier schon mal vorgestellt und sie begeistert mich immer wieder.

Jahresmotto
Jahresmotto

 

Aber ich hab nicht nur ein Jahresmotto, ich hab auch einen „one-quote-a-day-calendar 2015„.

 

Kalenderf

 

Der wird von der Zeitschrift Flow herausgegeben. Die ist ein wenig esoterisch, beschäftigt sich mit gutem Leben, mit positiver Psychologie, mit Kreativität, hat viele schöne Bilder und noch viele andere Sachen mehr. Ich hab sie erst einmal gekauft (ist auch schweineteuer), aber der Kalender hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mir bestellt habe.

Und nun erfreut er mich jeden Tag, bringt mich kurz zum Nachdenken, erheitert mich, stimmt mich fröhlich, lässt mich einhalten in meinem Hamsterrad.

Der Montag hat eingeladen zum Malen (für alle, die die Welt nicht schwarz-weiß haben wollen) und zum Planen des nächsten Tages.

 

0105_1

0105_2

 

Und nachdem der nächste Tag ein Feiertag war und nichts zu planen war, habe ich das Bild am Feiertag genutzt, um es am heutigen ersten Arbeitstag gut zu haben.

 

Und ich hab geplant, Euch das eine oder andere Bild oder Zitat noch unterzujubeln im Lauf des Jahres…

 

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