Eva Menasse – Lässliche Todsünden

Verzeiht, das März-Buch ist noch nicht zu Ende gelesen. Es gestaltet sich etwas mühsam…

Aber hier stelle ich Euch schon mal das April-Buch vor.

Menasse

 

Darauf freue ich mich wirklich.

Die Autorin ist Eva Menasse.

Diesem Namen brauch ich eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen.

Da aber einige LeserInnen dieses Blogs sich in der österreichischeen Szene eventuell nicht so ganz auskennen… eine österreichische Autorin – Wienerin. Ihr erster Roman „Vienna“ ist 2005 erschienen und ich habe ihn verschlungen.

„Lässliche Todsünden“ ist 2009 erschienen, gekauft habe ich das April-Buch im Juli 2011 in Leibnitz. Nein, mein Gedächtnis ist nicht so gut, aber es ist ein Pickerl der Buchhandlung Hofbauer drinnen. Damit ist meine Erinnerung an diesen Tag wieder gekommen. Es war ein schöner Sommertag, ich hatte eine Verabredung in Leibnitz am Hauptplatz und war zu früh dran. Beim Herumschlendern blieb ich an den Auslagen der Buchhandlung hängen. Da ich mich immer freue, wenn es kleine Buchhandlungen und nicht nur große Ketten gibt, ging ich hinein und kurze Zeit später mit drei Büchern wieder hinaus.

Gekauft habe ich es weil mir die Autorin bereits bekannt war und weil für mich als Theologin die sieben Todsünden ein interessantes Motiv sind – vor allem, wenn sie uns im Alltag begegnen.

Verpackt in 7 Kurzgeschichten werden uns die Todsünden präsentiert, scheinbar eingebettet in Paargeschichten, Familiengeschichten, in Beziehungen.

In einigen werden wir uns vielleicht wiederfinden…

Sophie’s Universe 2

Im Februar hab ich Euch zum letzten Mal von Sophie’s Universe berichtet.

Mittlerweile sind einige Sonntage ins Land gezogen und dies bedeutet, Sopherl ist gewachsen.

Passend zum Frühling bekommt sie viiiele Blumen!

Sie kriegt kleine violette Tulpen und langstielige orange Knospen…

Tulpen1

 

 

 

 

aber auch violette Rosen…

Rosen

 

 

 

und endet im Teil 8 mit blauen Tulpen…

 

Tulpen2

 

 

 

 

Jeweil 4 Seiten schauen nun so aus…

 

Teil 8 lange Seite

 

Aber es gibt noch 4 andere Seiten…

 

Dort ist eine ganz große Blüte gewachsen…

große Blume

 

 

 

 

 

 

 

 

Die wird noch umrankt von blauen Blümchen…

Tulpen kurze Seite

 

 

 

 

und schaut dann so aus…

Teil 8 kurze Seite

 

 

Genau! Sophie hat ihre viereckige Form aufgegeben und hat sich zu einer achteckigen Blumenwiese entwickelt!

nach Teil 8

 

Ihre Größe beläuft sich mittlerweile auf 130 x 130 cm. Jede Häkelrunde dauert (bei einfachen Maschen) eine Stunde und aufbewahren kann ich sie mittlerweile nur noch gefaltet…

 

Teil 8 gefaltet

Mehr vom Monster gibt es im April…

 

Marisha Pessl – Die alltägliche Physik des Unglücks

Das März Buch!

Pessl

Gekauft 2008 in einer unglücklichen Phase meines Lebens, als leichte Kurlektüre, wegen der rosa Blumen vorne drauf und auch wegen des – zur unglücklichen Phase passenden – Titels. Die Inhaltsangabe kommt mir völlig fremd vor. Scheinbar hab ich die beim Kauf nicht gelesen?!

Von der Autorin hab ich vorher noch nie gehört und wie mir Wikipedia verrät, ist Marisha Pessl Amerikanerin mit einem österreichischen Vater. In den USA wurde das Buch sehr bejubelt, die deutsche Kritik liest sich nicht so gut.

Nach den beiden Frauenthemen kommt nun ein Buch über:

  • eine Vater-Tochter-Beziehung?
  • Bücher?
  • Wodka?
  • Mord?

Der Klappentext lässt vieles offen…

Zumindest hat das Buch einen Sticker drauf:

„Dieses Buch ist ein Wunder.“

Dann schau ma mal… willkommen beim leichten Lesen von fast 700 Seiten!

Und ja, irgendwie ist mir das Buch ein wenig peinlich…

 

 

Julia und Maya Onken… gelesen

Ein Briefwechsel!

Onken

Oh… und sehr privat. Ich hatte es fast vergessen. Die Bücher von Julia Onken waren immer schon sehr privat.

In 33 Briefen tauschen sich Mutter und Tochter über ihr Leben aus. Und das besteht – wie bei fast allen berufstätigen Müttern – aus Stress und aus dem Gefühl der Unzulänglichkeit.

Die eine Maya steckt mittendrin. Akademikerin mit gutem Teilzeitjob, 2 kleinen Kindern, Haushalt, Mann.

Die andere – Julia – ist die berufstätige Oma, war selbst berufstätige Alleinerzieherin von 2 Kindern.

„Warum hast Du mir nicht gesagt, was es heißt, eine Mutter zu sein?“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 9)

Und sie jammern in den ersten Briefen vor allem über die Situation. Die Doppel- bzw. Dreifachbelastung, die patriachale Gesellschaft und die Lüge der gelungenen Emanzipation.

Dann suchen sie die Schuld bei den Männern. Maya differenziert sie in 3 Arten Jagdhunde und 2 Arten Familienhunde. Dies entbehrt nicht einer gewissen Komik und weckt durchaus auch Erinnerungen an Männer in meiner Vergangenheit…

Maya hat noch Glück. Sie hat einen Familienhund Goldversion. Das sind die, die sich um ihre Kinder wirklich kümmern, ihre Karriere zurückstecken, eine emanzipierte Frau mögen.

Immer wieder werden mit privaten Beispielen bzw. mit Beispielen aus dem Freundeskreis die Thesen beschrieben. Und es gibt tausend Geschichten, die zum Himmel schreien…

„Das Blöde ist nur, je öfter wir die Geschichten erzählen, umso wütender werden wir, und es dreht uns vor Empörung durch den Wolf, und wir laufen emotional aus dem Ruder, dann müssen wir damit rechnen, als nicht ernst zu nehmende hysterische Weiber ausgepfiffen zu werden.“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 80)

Jetzt geht es zu den ersten Lösungsansätzen! Eine Kinderfrau! Die entlastet Mutter, Vater und Oma. Aber Maya will nicht. Die Frage, wer sich das finanziell leisten kann, wird nicht einmal erwähnt.

Oder keine Kinder mehr kriegen. Diesen Weg wählen immer mehr Frauen, vor allem immer mehr gebildete Frauen.

Unter dem Titel „Mutter-Maria-Syndrom“ wird dann kurz die Falle der Mütter diskutiert, die nicht loslassen können und in Symbiose mit ihrem Kind versinken und „Joseph-Mann mit Eigenschaften“ wird ins Spiel gebracht, dem wir irgendwann gar nichts, schon gar nicht den richtigen Umgang mit den Kindern, zutrauen.

Der Schluss, der gezogen wird?

„Liebe Helena, es gibt keine Lösung. auf alle Fälle keine allgemein gültige. Obwohl es ein kollektiver Notstand ist und ich sicher bin, dass die meisten emanzipierten Frauen so wie du und ich empfinden, gibt es nur individuelle Lösungen, und die muss jede selber finden.“ (Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter S 220)

Ab Seite 229 gibt es dann zusammengefasst doch noch einige Ratschläge, Tipps, „Anti-Schrecksen-Pillen“. Insgesamt alles Binsenweisheiten, Dinge, die jede Frau weiß. Einige davon sind durchaus umsetzbar, andere hängen an finanziellen und familiären Ressourcen, die nicht jede hat.

Die große Problematik bleibt für mich aber und ließ sich zumindest in meinem Leben nie schöndenken. Das schlechte Gewissen!

Die individuelle Lösung finden, die vor den Augen der Familie, der Gesellschaft und der eigenen Kinder gutgeheißen wird, macht das Ganze wieder zu einem ganz privaten individuellen Problem.

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Wir haben keine Dörfer, keine Großfamilien mehr. Unsere Kinder können nicht mehr alleine, sich selbst überlassen, auf der Dorfstraße spielen – das ist zu gefährlich und außerdem pädagogisch sicher nicht wertvoll.

Jetzt komme ich in meinen Überlegungen auch wieder zum Anfang – dem Jammern.

Ich hab in dem Buch keine Lösungen gefunden. Es gibt Denkanstöße, die aber in meinem Hirn noch größere Lebensfragen aufgeworfen haben.

Sollen wir alle aus der Arbeits- und Karrierewelt, der Leistungsgesellschaft aussteigen?

Ist es wichtig Kinder zu haben?

Will ich meine Kinder von Kinderfrauen umsorgen lassen?

Sind flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen die Lösung?

Hätte mich ein Hausmann gerettet?

Fragen über Fragen und für jede Frau eine andere Antwort…