Zeigt her eure Schuhe…

Im Advent waren wir am Schloßberg beim Aufsteirern Adventmarkt. Dort war auch ein Stand mit Schuhen. Das waren nicht einfach Schuhe, das waren Meisterwerke.

Beim Bewundern dieser Werke kamen wir auch mit den Machern ins Gespräch und erfuhren so, dass wir uns unsere Schuhe im Schuhworkshop selber machen könnten!!

Nach drei Bechern Glühwein war es beschlossene Sache und wir buchten den workshop.

So kam es, dass wir im März nach Fürstenfeld reisten um bei Bednar  Strunz unsere Schuhe zu machen.

Vier Wochen vor dem workshop  waren wir schon auf einen ersten Besuch in der Werkstatt um Leder und Modell festzulegen und unsere Füße vermessen zu lassen.

Der workshop selbst startet freitgs um 18.00 Uhr und endet sonntags, wenn die Schuhe fertig sind.

10 TeilnehmerInnen machten sich auf in das Wagnis „flexibel genähte Schuhe auf Naturformleisten“  unter der fachkundigen Anleitung von Harald Bednar und Herbert Strunz zu fertigen.

Dann war es soweit.  Unser persönliches Materialkisterl wurde uns überreicht. Darin befand sich Werkzeug, ganz viele verschiedene Sohlen und die Schuhe. Da es unser Können übersteigen und die Zeit sprengen würde, sind die feinen Näharbeiten bereits erledigt und das Oberleder bereits in Form gebracht und genäht. Aber keine Sorge, es bleibt genug zu tun!

Das Oberleder muss mit Zangen gespannt werden und  sorgfältig über den Leisten gezogen werden und dort mit unzähligen kleinen Nägel fixiert werden. So wird eine erste Formung erzielt.

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Jeder Arbeitsschritt wird von den Meistern kontrolliert und abgenommen.

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Und sie machen das pädagogisch sehr wertvoll. Immer loben und bewundern sie unsere Arbeit – um dann doch wieder einige Nägel rauszuzupfen und eigenhändig nachzuspannen und das Leder faltenfrei festzunageln.

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Der Freitag endet um 22.00 Uhr und unsere Finger tun ganz schön weh.

Samstag früh kommt dann der Befehl, die Nägel alle wieder rauszuziehen!! Es werden nämlich Vorderkappen eingefügt. Dafür muss die Vorderkappe erwärmt werden und wird dann hineingeklebt. Ja genau, das Oberleder wird dann wieder drübergezwickt – auf gut deutsch, es wird wieder genagelt.

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Zwicken, Kleben, Hammern, Kleben, Schleifen, Zwicken…. so geht es den ganzen Samstag dahin.

 

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Dann wird genäht. Mit einer Ahle wird ein Loch durch das Leder und die Zwischensohle gestochen und dann mit zwei dicken Nadel und zwei Fäden durch dieses Loch durchgestochen. Einmal rundherum um den ganzen Schuh. Nur zur Vorstellung – das sind bei einem Schuh ungefähr 100 Löcher geworden!!

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Dann wird wieder geklebt und geschliffen und wieder geklebt und geschliffen und wieder geklebt und geschliffen. Bis die letzte Sohlenschicht ihren Platz gefunden hat.

Der spannende Moment des Ausleistens ist gekommen.

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… und dann die erste Anprobe!!!

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Sie passen und ich liebe sie!!

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Wer jetzt Lust auf selbstgemachte Schuhe kommt, kann ja im September beim Aufsteirern in Graz zum Stand von Bednar und Strunz gehen…

 

 

Lily Brett – Chuzpe

Lily Brett… ist Euch hoffentlich schon ein Begriff?!

Sie wurde 1946 in Deutschland geboren und wuchs in Australien auf. Nun lebt sie in den USA.

1999 erschien ihr erster Roman „Einfach so“, der mich damals sehr ergriffen hat. Dann las ich „Zu viele Männer“ und alles „Halb so schlimm“ und vielleicht auch noch mehr. An diese drei Bücher kann ich mich erinnern.

Bei all ihren Büchern hab ich mich immer gefragt, wieviel ist real, wieviel ist erdacht. Wie sehr wirken sich die Erfahrungen der Eltern-Generation auf die Kinder aus und weiter auf die Enkelkinder? Wie weit reicht ein kollektives Gedächtnis?

Ihre Eltern heirateten im Ghetto von Lodz und überlebten Ausschwitz.

Dieser Satz erklärt die Themen in Lily Bretts Büchern und ringt mir immer höchste Hochachtung ab, mit welcher Leichtigkeit und zugleich Schwermut sie über ihre (?) jüdische Familie schreibt.

Und nun „Chuzpe“.
Das Buch ist 2007 als Taschenbuch in deutsch erschienen und genau so lange liegt es schon bei mir. Gekauft habe ich es in Graz und sicherlich wegen der Autorin.

 

Brett

 

Manchmal frage ich mich wirklich, wann und warum ich eigentlich aufgehört habe, wie eine Verrückte zu lesen?

Vielleicht gelingt es mir im Juli wieder in dieses Lesefieber von früher hineinzukommen?

 

Strickmich! Club Fifteen-One – fertig!!!

Rechtzeitig zu Ostern ist mein erstes Projekt aus dem Strickmich! Club fertig geworden!! Von den Anfängen und der Aufregung davor habe ich Euch ja schon berichtet.

 

fertig3

Geärgert habe ich mich mit diesem Muster mehr als genug! Unzählige Reihen habe ich wieder zurückgestrickt…

 

Strickanfang

 

Dabei ist das Muster eigentlich ganz einfach. Es kommt halt auf die richtige Kombination von Maschen und Umschlägen an… und  dabei sollte frau sich ein wenig konzentrieren…

 

progress

Nach den ersten Mustersätzen hat es dann funktioniert und es ging fast automatisch.

Mit diesem Rot kann ich mich nach wie vor nicht wirklich anfreunden, aber die langjährigste aller Freundinnen ist seit dem ersten Anblick dieser Wolle begeistert vom Rot. Und ich bin begeistert von der Freundin. Und die Freundin hatte Anfang Mai Geburtstag. Nun hat das Tuch eine begeisterte Trägerin.

Und ich kann mich in Ruhe dem Stricken der nächsten Tücher widmen…