Rheinlust…

Im Dezember ist mir noch eine besondere Ehre widerfahren.

Meine momentane Lieblingsdesignerin  Melanie Berg – Mairlynd hat in ihrer Gruppe auf Ravelry einen Teststrick für ein neues Tuch „Rheinlust“ ausgeschrieben. Schnell hab ich mein Interesse angemeldet und wurde genommen!

All meine Dezemberstrickpläne wurden dadurch zwar über den Haufen geworfen, aber es hat sich gelohnt.

Die Wolle, die ich für das Tuch verwendet habe, ist von Rosy Green Wool. Seit meinem Drachenfels bin ich total begeistert von dieser Wolle.

Diesmal die gleiche Firma, aber eine andere Wollqualität – Heb Merino Fine und auch noch in rosa!
Rosa ist ja eine höchst gefährliche Farbe. Schnell wird es grell oder zuckerlfarben oder schweinsrosa. Aber dieses „sommerset-rose“ ist ein ganz zartes Altrosa. Wer ganz genau schaut, wird einige grau-schwarze Fäden erkennen, wodurch die Farbe so schön wird, wie sie ist.

rosy green heb 204

Der Anfang war schnell gemacht. Der Anfang einer neuen Wolle, eines neuen Stückes ist immer etwas ganz Besonderes. Wie wird es sich anfühlen beim Verarbeiten, wie entwickelt sich die Farbe… für dieses Gefühl lohnt es sich, den Anfang langsam zu machen.

Muster A

Gleich ging es weiter mit dem eigentlichen Muster. Am Anfang zweifelte ich ein wenig an der Richtigkeit, aber dank des regen Austausches in der ravelry Gruppe war ich rasch beruhigt.

Muster B_1

In den ersten Mustersätzen hingen meine Augen buchstäblich an der Anleitung. Jede Reihe anders, immer genau mitzählen. Das war ein wenig mühsam. Als ich dann auf die Idee kam, die Mustersätze mit Maschenmarkierern zu trennen, ging es gleich viel leichter. Mit jeder Wiederholung erschien das Muster logischer und einfacher.

Muster B_4 nah

Da die Tücher von Mairylind immer sehr groß werden, bedeutete das auch viiiiele Wiederholungen des Mustersatzes. Dieses Tuch ist sicher mit Abstand das mühsamste, das ich bisher gestrickt habe. Glatt und verkehrt im Wechsel ist halt einfacher und schneller als ein kompliziertes Muster.

Das Ergebnis ist aber auch wahrlich ein anderes!!

SAMSUNG CSC

Beim ersten Tragen dieses Tuches hab ich dann mit Entsetzen festgestellt, dass ich das Tuch als total kratzig empfinde. Ich kann mir das gar nicht erklären, beim Stricken fand ich die Wolle sehr weich und angenehm.

Für die Fotosession am Teich der Schwiegermutter habe ich das Tuch dennoch tapfer getragen.

SAMSUNG CSC

Nach der Fotosession hatte sich das Problem dann erübrigt.
Das Tuch blieb bei der Schwiegermutter und sie versteht überhaupt nicht, was ich habe. Sie findet das Tuch sehr weich und in keinster Weise kratzig…

Mit einem Tuch also gleich zwei Frauen glücklich gemacht. Die Schwiegermutter beim Tragen und mich beim Stricken.

Wer übrigens auch glücklich werden will…

  • die Anleitung zum Tuch ist ab heute erhältlich…
  • es gibt einen KAL auf raverly, dort sind dann viele glückliche StrickerInnen…

Bücher… und speziell Das Rosie-Projekt…

Der SUB 2015 wurde nicht bewältigt.

 

SUB 2015

Das erschreckt mich ein wenig. Nicht einmal EIN Buch im Monat habe ich gelesen. Angesichts der  vielen ungelesenen Bücher in meinem Kasten brauche ich wahrscheinlich in meinem Leben kein Buch mehr zu kaufen und der Lesestoff würde mir dennoch nicht ausgehen.

Bücherregal

Sieben Bücher des SUB wurden bewältigt. Das freut mich ein wenig. Sind das doch mehr gelesene Bücher als 2014. Es waren Bücher dabei, die ich immer schon mal lesen wollte und ewig vor mir hergeschoben habe. Es waren auch Bücher dabei, bei denen das Lesen äußerst zäh war und dennoch habe ich mich „durchgebissen“. Es waren Bücher dabei, die mir wieder so richtig Lust aufs Lesen gemacht haben.

Im heurigen Jahr werde ich keine 12 Bücher auswählen, sondern meine Bücher alle mal durchsortieren. Welche will ich aufheben, welche will ich lesen und dadurch den ganzen SUB in einer Liste erfassen. Ich hab echt gerne den Überblick :-). Der Wille ein Buch im Monat zu lesen ist noch immer da, aber die Auswahl wird spontaner sein.

Weihnachten ist vorüber und das Christkind hat auch Bücher gebracht. Das erste Buch habe ich schon gelesen und es kam vom Fräulein Sachbearbeiterin.

Es ist von Graeme Simsion. Ein Mann, ein Australier, sein erstes Buch. Gleich ein Welterfolg. Das Rosie-Projekt.

Rosie-Projekt

 

Kein Klassiker der Weltliteratur, keine intellektuelle Herausforderung, kein Buch, dass die Welt verändert.
Ein kleines nettes Buch über Don Tillman, einen verschrobenen Professor, der die Frau fürs Leben sucht.

Ein Buch über einen Menschen, der versucht durchs Leben zu kommen, indem er sein Leben plant und systematisiert. Dies gelingt ihm – seiner Ansicht nach – ausgezeichnet. Wenn nur nicht das Problem mit den Frauen wäre… Also startet er das „Projekt Ehefrau“ mit großer Gründlichkeit.

Doch dann läuft ihm Rosie über den Weg und er muss sein eigenes Projekt ein wenig zurückstellen für das „Vaterprojekt“.

Die Story ist natürlich vorhersehbar, aber wie meist liegt der Charme eines Buches nicht in der vordergründigen Geschichte.

Hier liegt er in der detaillierten Beschreibung der Gedanken von Don Tillman. Seine logischen Überlegungen, seine Pläne, seine Strukturen, seine Versuche sich anzupassen, seine Bemühungen offen zu werden und neue Dinge zu lernen.

„Warum dann der Stress?“, wollte Gene wissen. „Hast du schon mal Sex gehabt?“
„Natürlich“, antwortete ich. „Mein Arzt ist sehr dafür.“
„Die Grenzgebiete medizinischer Wissenschaft“, kommentierte Gene.
Das sollte vermutlich ein Witz sein. Ich denke, die Vorzüge von regelmäßigem Se sind hinreichend bekannt.
Ich fuhr fort: „Natürlich würde es mit einer zweiten Person komplizierter werden.“ (Das Rosie-Projekt, S 190)

Ein wenig grüble ich noch, ob das Fräulein mir mit der Auswahl dieses Buches etwas sagen will. Vielleicht löst sich diese kleine Unsicherheit beim Lesen des nächsten Buches. Das kommt auch vom Christkind, diesmal in Gestalt des Freundes vom Fräulein und nennt sich Der Rosie-Effekt…