Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

Tapfer habt ihr euch durchgekämpft durch Teil 1. Und heute gibt es Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

WoolfWir leben in einer anderen Zeit. Frauen dürfen heutzutage (theoretisch?) fast alles. Viele ihrer Tätigkeiten sind geblieben und ganz viele sind hinzugekommen.

 

 

Wir waschen nicht nur das Geschirr ab und bringen die Kinder zu Bett. Die Haushaltstätigkeiten haben sich dank der Maschinen vereinfacht, angesichts der Forderungen der Gesellschaft aber erhöht. Es ist erforderlich raffiniert zu kochen, gesund zu kochen, abwechslungsreich, saisonal und regional, vegetarisch, vegan oder zumindest mit biologisch zertifizierten Lebensmitteln vom Bauernmarkt.

Die Kinder haben Allergien, brauchen täglich eine anderen Nachmittagskurs. Die Ballet-, Musik-, Sport- und Fremdsprachenstunden gehören organisiert und bezahlt. Das Patchworkleben gehört psychologisch betreut, zwei Haushalte müssen auch mal finanziert werden, die Trennungsgefühle aufgearbeitet oder unterdrückt werden. Die Kinder werden behütet und umsorgt und dadurch verwöhnt und unselbstständig, gefördert und überfordert gleichermaßen.

Beruflich soll man stets interessiert, fortbildungswillig, veränderungsbereit, flexibel und hochmotiviert sein. Dabei gut aussehen, mit vierzig mindestens einen Marathon absolviert haben und morgens schon mit 20 Sonnengrüßen in den Tag starten.

Nebenbei soll man sich auch Zeit für sich nehmen, lesen, reisen, interessiert sein an Kunst und Kultur, politisch auf der richtigen Seite aktiv sein und sich für seine Mitmenschen einsetzen. Und bloggen, handarbeiten, backen will zumindest ich auch noch.

Das Leben ist so reichhaltig und vielfältig geworden. Die Anstrengungen sind groß und die Ablenkungsmöglichkeiten auch.

Und das alles betrifft noch nicht einmal den Alltag aller Frauen in Österreich. Von den wahren Existenzängsten bin ich momentan verschont. Kein kranker Familienangehöriger, der gepflegt werden muss. Keine Arbeitslosigkeit, keine Delogierung, keine Suchtproblematik im engsten Familienkreis. Keine Angst nichts mehr zu essen zu haben oder im kalten Zimmer zu sitzen. Das Auto ist nicht kaputt und das Backrohr neu.

Und wir leben in Österreich! Kein Krieg in unserem Land, keine Peitschenhiebe auf freie Meinungsäußerungen, keine Beschneidung und Massenvergewaltigungen von Frauen.

Würden wir uns mit einem fixem Monatseinkommen in unser eigenes Zimmer setzen und ein Buch schreiben? Oder würden wir mit dem Einkommen was anderes anfangen?

Ist uns die eigene geistige Freiheit noch etwas wert?

Würde ich das Zimmer nicht zuerst renovieren, hübsch einrichten und dekorieren und dann auf dem Blog präsentieren? Und dann wieder umdekorieren und wieder darüber bloggen?

Was sagt mir dieser Trend der vielen blogs über DIY, Häkeln, Stricken, Backen und Kochen über die Frauen, über unsere Welt, über unsere geistige Freiheit?

Ist das eine Flucht in eine Welt, in der es nur mehr darum geht, Frieden zu schaffen, anderen Menschen Freude und Genuss zu bereiten? Auf facebook hat unlängst jemand aufgefordert, alle sollen Brücken und Laternenmasten mit bunten Farben umhäkeln, dann wäre die Welt bunt und schön und niemand hätte Zeit, Krieg zu führen.

Ist geistige Freiheit in unserer Zeit und in unserem Land immer noch eine Frage der materiellen Dinge?

Führt geistige Freiheit zum Nachdenken?

Führt Nachdenken nur mehr in das Gefühl von Ohnmacht und Machtlosigkeit?

Ist geistige Freiheit schädlich für die geistige Gesundheit?

Ist materieller Wohlstand Gift für die geistige Freiheit?

Flüchten wir ein bißchen weniger in unsere Privatheit, in das Betrachten der kleinen Glücksmomente im Alltag, in die bunten Häkelgarne, in die schönen Fotos der Kuchen und Kekse.

Flüchten wir mehr in die verborgenen Windungen unseres Hirns und suchen dort nach der geistigen Freiheit!

Und vielleicht denke ich dann einmal in Teil 3 – 100 über den androgynen Geist nach…

Teil 1 findet ihr ürigens hier!

Virginia Woolf… gelesen Teil 1!

Das erste Buch des Jahres 2015  habe ich fertig gelesen.

WoolfVoll mit Erwartungen, die sich nur aus dem Titel ergaben (ihr erinnert euch an den ersten Beitrag zu diesem Buch), aber ansonsten völlig ahnungslos habe ich begonnen zu lesen.

 

Und war gleich mal verwirrt. Ich gestehe, ich habe einen Roman erwartet. Was ich bekam? Eine Flut an Gedanken, die wiederum eigene Gedanken in mir auslösten. Es geht um Frauen und Literatur, die Ausbildungsmöglichkeiten, die vorhandenen Werke und Meinungen, die Geschichtsschreibung, die Schaffensmöglichkeiten von Künstlerinnen, die Art des Schreibens und Lesens, den androgynen Geist und immer wieder um die geistige Freiheit und die materiellen Dinge.

In sechs Kapitel gegliedert, greift VW (und damit ist keine Automarke gemeint) unterschiedlichste Fragen auf.

Im ersten Kapitel geht es um die Chancen von Männern und Frauen, die Gelegenheiten die Männer haben und Frauen nicht haben dürfen. Frauen durften sehr lange kein eigenes Geld haben. Nicht einmal erben durften sie Geld. Sie durften keine Universitätsbibliothek betreten ohne Empfehlungsschreiben. Sie durften im Haus sein und viele Kinder kriegen.

„Jedenfalls, wenn ein Thema höchst umstritten ist – und jede Frage zum Thema Geschlecht ist das – kann man nicht hoffen, die Warheit zu sagen. Man kann nur zeigen, wie man zu seiner Menung gelangt ist, welche es auch sei. Man kann seinen Zuhörerinnen nur die Gelegenheit geben, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, während sie die Grenzen, die Vorurteile, die Abneigungen der Rednerin wahrnehmen.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 8)

Über ihr Studium der Literatur über Frauen berichtet VW im zweiten Kapitel.  Diese ist vorwiegend von Männern geschrieben – Frauen hatten ja auch fast keine Gelegenheit zu schreiben. Es wird viel geschrieben über Frauen und sie entdeckt unter M wie Männer eine Leere. Darüber wird nicht viel geschrieben. Die Literatur über Frauen ist sehr oft geprägt davon, dass auf der Unterlegenheit der Frau beharrt wird.

„Ohne Selbstvertrauen sind wir wie Neugeborene in der Wiege. Und wie können wir diese unwägbare Eigenschaft, die dennoch so unschätzbar ist, möglichst schnell erwerben? Durch die Überzeugung, dass andere Menschen einem unterlegen sind.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 37)

Sie entdeckt im dritten Kapitel, dass Frauen in der Geschichtsschreibung so gut wie gar nicht vorkamen.Und sie überlegt, ob Shakespare als Frau berühmt geworden wäre. All der Geist und das Genie hätten ihr nichts genützt – sie hätte es nicht nutzen dürfen. Sie fragt sich auch, ob wir solchen weiblichen Genies auf der Spur sind, wenn wir von Hexenverbrennungen lesen. Frauen wurden nicht ermuntert Künstlerinnen zu werden, im Gegenteil, sie wurden für ihre Versuche brüskiert, beschimpft und abgekanzelt.

„Die Geschichte des Widerstandes der Männer gegen die Emanzipation der Frauen ist vielleicht interessanter als die Geschichte dieser Emanzipation selbst.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 56)

Kleine aktuelle Anmerkung: Wenn man nach bedeutenden verstorben Persönlichkeiten 2014 sucht, erhält man eine Liste mit 65 Namen. Acht davon sind weiblich. Sollte ich also hier besser schreiben: In der Geschichtsschreibung kommen Frauen so gut wie gar nicht vor.

Im vierten und fünften Kapitel untersucht sie das Schreiben der wenigen Frauen. Wie darf, soll, muss weibliches Schreiben sein? Sie beurteilt, wägt ab und sie schätzt wert. Auch die weniger wertvollen Bücher werden geschätzt, da VW in Meisterwerken viele Jahre gemeinsamen Denkens sieht und keine einzelnen Erzeugnisse.

„Am Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel, den ich, wenn ich die Geschichte neu schriebe, in größerer Ausführlichkeit behandeln und für wichtiger erachten würde als die Kreuzzüge oder die Rosenkriege. Die Frau aus dem Mittelstand begann zu schreiben.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 65)

In diesen Kapiteln stellt sich mir die Frage, wie ich lese? Wie fühle ich ein Buch? Wie bewerte ich ein Buch? Welche Pflicht habe ich als Leserin? Kann man es überhaupt noch wagen zu schreiben? Ein Buch zu schreiben? Welche Pflichten hat man als Autorin?

Der androgyne Geist prägt das sechste Kapitel. VW überlegt, was ein androgyner Geist sei und ob es die wahre Kunst ist, androgyn zu schreiben.  Sie empfindet ihr Zeitalter als durchdringend geschlechtsbewußt und empfindet dies als Hemmung für die Literatur.

„Es ist tödlich, ein Mann oder eine Frau und nichts als das zu sein; man muss weiblich-männlich oder männlich-weilblich sein. … Es hört auf, fruchtbar zu sein. … Eine Art Zusammenarbeit muss zwischen der Frau und dem Mann im Geist stattfinden, ehe die Kunst der Schöpfung vollbracht werden kann.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 102)

Und sie fragt sich immer wieder, welche Wirkung Armut auf die Literatur hat. Ein armer Dichter hat nicht den Hauch einer Chance.

„Die geistige Freiheit hängt von den materiellen Dingen ab.“ (VW, Ein eigenes Zimmer S 106)

„Ich glaube fest, dass diese Dichterin, die nie ein Wort schrieb und an einem Kreuzweg begraben wurde, immer noch lebt. Sie lebt in Ihnen und in mir, und in vielen anderen Frauen, die heute abend nicht hier sind, denn sie waschen das Geschirr ab und bringen die Kinder zu Bett. (VW, Ein eigenes Zimmer S 111)

Und? Seit ihr mir bis hierher gefolgt?

Ich gebe zu, es war heut ein wenig mühsam. Der Versuch einen Einblick in das Buch zu geben und mir wichtige Passagen zu zitieren, ist ausbaufähig – ich weiß nur noch nicht wie.

Aber zu vieles ist noch nicht gedacht…

Darum gibt es bald Virginia Woolf… gelesen Teil 2!

 

Häkeln bildet…

Am Sonntag startet wieder mal ein CAL. Und ich bin dabei!!

Die Häkel- und Strickwelt ist in Österreich ziemlich klein, wird in Deutschland schon etwas größer, erreicht aber ungeahnte Dimensionen, wenn die englischsprachige Welt ihren Auftritt hat.

Es wird in England, USA und Australien gehäkelt was das Zeug hält!! Und auch Holland ist überall vertreten. Dadurch haben sich meine Sprachkenntnisse in Englisch und auch in Holländisch durchaus gesteigert.

Häkeln bildet!

Aber Häkeln weckt auch Sehnsüchte. Die Sehnsucht nach Wolle, nach englischer Wolle, nach holländischer Wolle, nach Wolle, die es in Österreich nicht gibt…

Und dann ist es durchaus konsequent nicht nur der Bildung nachzugehen, sondern auch die Sehnsucht zu befriedigen. Hier ist sie also. Meine erste holländische Wolle!!

 

Scheepjes Stonewashed XL
Sheepjeswool Stonewashed XL

 

Damit wage ich mich erstmals an eine englische Anleitung heran. Die Seite mit den Häkelbegriff-Übersetzungen liegt schon bereit.

Ich habe ich mir dafür „Sophie’s Universe CAL 2015“ ausgesucht, der von einer Bloggerin begleitet wird, die Foto-Tutorials macht.

Aber die sind nur für den Notfall!!! Ich schwöre!!

Lust gekriegt mitzuhäkeln??

Bei lookatwhatimade findet ihr die näheren Infos.

Lasst mich nicht alleeeeeeiiiiinnnnneeeee…….

Tag für Tag…

Habt ihr auch ein Jahresmotto??

Ich hab immer eines. Im vorigen Jahr und auch heuer wieder kommt es von karindrawings. Die habe ich Euch hier schon mal vorgestellt und sie begeistert mich immer wieder.

Jahresmotto
Jahresmotto

 

Aber ich hab nicht nur ein Jahresmotto, ich hab auch einen „one-quote-a-day-calendar 2015„.

 

Kalenderf

 

Der wird von der Zeitschrift Flow herausgegeben. Die ist ein wenig esoterisch, beschäftigt sich mit gutem Leben, mit positiver Psychologie, mit Kreativität, hat viele schöne Bilder und noch viele andere Sachen mehr. Ich hab sie erst einmal gekauft (ist auch schweineteuer), aber der Kalender hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mir bestellt habe.

Und nun erfreut er mich jeden Tag, bringt mich kurz zum Nachdenken, erheitert mich, stimmt mich fröhlich, lässt mich einhalten in meinem Hamsterrad.

Der Montag hat eingeladen zum Malen (für alle, die die Welt nicht schwarz-weiß haben wollen) und zum Planen des nächsten Tages.

 

0105_1

0105_2

 

Und nachdem der nächste Tag ein Feiertag war und nichts zu planen war, habe ich das Bild am Feiertag genutzt, um es am heutigen ersten Arbeitstag gut zu haben.

 

Und ich hab geplant, Euch das eine oder andere Bild oder Zitat noch unterzujubeln im Lauf des Jahres…

 

Virginia Woolf – Ein eigenes Zimmer

Im Oktober 1929 veröffentlicht, wurde dieses Buch zu einem der meist zitierten Texte der Frauenbewegung.

Und genau darum liegt es bei mir ungelesen herum.

Woolf

 

Eines dieser Bücher, dass FRAU gelesen haben MUSS!
Schon in der Schule las ich vieles, aber nie die Plichtlektüre.

Ein weiterer Grund, warum dieses Buch bei mir ist, ist der Titel.

A Room of One’s Own – Ein Zimmer für sich alleine!

Obwohl – meine Ausgabe heißt „Ein eigenes Zimmer“.
Und ein eigenes Zimmer, nämlich mein Schlafzimmer, hatte ich als Frau immer.

Aber das war nie ein Zimmer für mich alleine. Es war immer Stauraum für Kleidung, Fotos, Bücher, Bettwäsche, Handtücher, Computerplatz, Arbeitsplatz usw. Zwischendurch wurde auch mal ein Mann hier „verstaut“ und das Fräulein Sachbearbeiterin war sowieso immer mit dabei.

Und ich hätte immer so gerne ein Zimmer für mich alleine gehabt!

Und jetzt ist es bald soweit, dass die Gelegenheit da ist, ein Zimmer für mich alleine zu haben. Und jetzt merke ich, dass es mir nicht mehr um den Raum geht, dass es nie darum gegangen ist.

Und darum ist es gut, dass ich dieses Buch nicht früher gelesen habe. Ich wäre wahrscheinlich zersprungen vor Zorn über die Ungerechtigkeiten, über den fehlenden Raum, den fehlenden Platz, das fehlende Geld… über den ganzen Mangel und die totale Überforderung.

Es geht darum, sich innerlich zu  Hause zu fühlen, den eigenen Platz gefunden zu haben. Da ist mittlerweile bei mir schon viel geschafft, darum brauch ich wohl den äußeren Raum nicht mehr.

Und es geht vor allem auch darum, dass die äußeren Rahmenbedingungen so gut gestaltet sind, dass frau sich ohne Existenzängste dem Inneren zuwenden kann. Das war ja bei mir früher nicht immer so.

Und darum ist jetzt meine Zeit dieses Buch zu lesen und ich bin neugierig, ob ich meine Vorüberlegungen auch im Buch wiederfinden werde oder ob ich völlig daneben liege…

 

Ach ja… ich hab mich entschlossen, die Bücher zu fotografieren und nicht mit Internet-Buchversendern zu verlinken. Es gibt viele Buchhandlungen in Eurer Nähe und es soll sie weiterhin geben!

 

 

Die guten Vorsätze sind gefasst…

Uff, das erste Jahr mit meinem blog ist geschafft.

Eigentlich war es ja nur ein halbes Jahr, da ich den blog recht spontan im verregneten August Urlaub begonnen habe.

Recht ambitioniert habe ich angefangen und dann gleich kräftig nachgelassen… um dann im Advent mit den Keksen wieder zu Hochform aufzulaufen und dabei erst so richtig Spaß daran zu kriegen.

Fürs neue Jahr hab ich schon ganz viele Ideen im Kopf…

Und zwei Vorsätze, die verbunden sind mit meiner neuesten Errungenschaft!

SAMSUNG CSC

 

 

 

 

 

 

 

Ja! Ich habe es getan!

Ich hab mir eine kleine feine Kamera geleistet. Keine Spiegelreflex, keine Systemkamera. Eine stinknormale Kompaktkamera – aber mit vielen Funktionen, leicht zu bedienen und noch leichter überall hin mitzunehmen!

Damit werden zwar die schönen Fotos vom Herrn be8ung hier weniger werden, aber ich muss nicht immer warten bis er da ist und Zeit hat zu fotografieren.

Ich werde mich also im nächsten Jahr dem Fotografieren widmen und damit verbunden auch dem Bearbeiten von Fotos. Dann kann ich den blog schneller bestücken und Euch mit Beiträgen überschwemmen!

Euch wünsch ich einen schönen Jahresabschluß und ein gutes neues Jahr!

Möge es erfüllt sein mit gelebten Träumen, Gesundheit, liebenden Menschen, genügend Geld und vielen schönen Momenten!

Und selbstverständlich werde ich 2015 auch aufhören zu rauchen, abnehmen, mich gesund ernähren und viiiel Bewegung machen! Ab morgen! Ganz sicher!

Ihr hört von mir…

Häkelschweine