Doris Lessing – Die Kluft

Doris Lessing ist ebenfalls eine meiner Lieblingsautorinnen. Sie behandelt in ihren Büchern so viele Themen, die mich in meinem Leben interessiert haben. Afrika, Kommunismus, Revolution, Frauenthemen…

 

Lessing

Die Kluft habe ich 2011 in Leibnitz – zugleich mit Eva Menasse, Lässliche Todsünden gekauft. Also auch schon gut abgelegen. Gekauft habe ich es weil ich die Autobiographien von Doris Lessing („Unter die Haut“ und „Schritte im Schatten“)geliebt habe, das „Goldene Notizbuch“ mich fasziniert hat und ich mit dem „fünften Kind“ und „Ben in der Welt“ mitgelitten habe.

Immer wieder hat sich Doris Lessing auch kritisch zum Feminismus geäußert und dann die „Die Kluft“.

„Eine mythische Gesellschaft von Frauen wird beschworen, die frei von Intrigen, Eifersucht und Rivalität lebt – eine Gesellschaft ohne Männer. “ – soweit der Klappentext.

Wird das nun ein Buch pro oder kontra Feminismus? Ist es noch notwendig eine Position zum Feminismus zu beziehen? Ist der Feminismus tot? Weil er nicht mehr notwendig ist? Ist er notwendiger denn je, weil die jungen Frauen die Fallen nicht mehr sehen?

Spannende Gedanken schon vor dem Lesen… auf geht’s meine Damen und Herren!!

Restldecke…

Eine Zeitlang hab ich fast ausschließlich Socken gestrickt.

Streifenb Michi braun Helga 01_2015_2

 

 

 

 

 

 

 

Die fanden reißenden Absatz, denn im Winter trägt die ganze Familie mittlerweile handgestrickte Socken.

 

Haufen4

 

Allerdings bleibt fast immer ein Rest. Wegwerfen wär schade, aber aus mehreren Restln einen Socken zu stricken, erschien mir zu bunt.

Sockendecke2

Beim Durchforsten des Internets kam ich dann auf die Idee, eine Decke zu häkeln.

Aus jedem Restl gingen sich ungefähr 4 Grannys aus. In Summe ergab das 63 Grannys.

63 Stück

Anschießend bekamen alle noch eine hellbeige Umrandung.

31 Grannys hell umhäkelt

 

DSCF2387

Das war noch nicht genug. Eine braune Umrandung folgte und mit dem gleichen Arbeitsschritt wurden sie dann auch miteinander verbunden.

braune Runde1

alle 63 braun umhäkelt

 

Fehlt nur noch eine Abschlußkante, abwechselnd aus bunt und beige – mit einem Schuß braun.

 

 

Umrandung2

 

 

 

Umrandung1

Ein tolles Mitnehmprojekt für langweilige Autofahrten.

Einige Wochen daran gehäkelt, in ein paar Minuten darüber gebloggt und in einer Sekunde verschenkt – aber hoffentlich jahrelange Freude beim Empfänger!

fertig

 

 

 

 

Strickmich! Club Fifteen-Two

Die Zeit rast dahin… aber so könnte ich wohl jeden Blog-Beitrag anfangen.

Kaum hab ich Euch über Fifteen-One berichtet, gibt es auch bereits Fifteen-Two!

Der Beitrag übers erste Tuch war eigentlich schon ewig fertig, aber ich hab vergessen auf den Veröffentlichen-Button zu drücken.

Das zweite Tuch hat mir viel mehr Freude beim Stricken gemacht hat und deshalb war ich rasch fertig damit.

Aber von Anfang an…

Die Wolle kommt diesmal von Handu aus Finnland.  Illona Korhonen ist eigentlich Musikern, aber auch eine wunderbare Wollfärberin.

Das Design des Tuches kommt wie immer von Martina Behm und dem Strickmich! Club und nennt sich Baltic Summer.

 

Wolle2

Beim Versand werden die AusländerInnen immer bevorzugt und als nahes Ausland hab ich dann mein Packerl immer rasch. Diesmal nicht.

Eine Woche nach Versandbestätigung kam mir das Ganze schon ein wenig komisch vor und ich hab dann doch mal mit der Versandnummer auf die homepage der deutschen Post geschaut.

Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass mein Packerl in Frankfurt in ein Flugzeug gehüpft ist und nach New York geflogen ist. In den nächsten Tagen konnte ich beobachten, wie es in New York immer wieder vom Großlager in einen Auslieferungswagen verfrachtet wurde und der Postwagen sich scheinbar auf die Suche nach Graz machte….

Nach einer Woche hatten die New Yorker Einsicht und es wurde ihnen klar, dass sie nichts finden werden und sie schickten mein Päckchen kurzerhand nach Madrid.

Die Spanier schalteten schnell und schupften es nach Wien und von dort hat es mich dann erreicht und wurde mit großem Jubel empfangen!

Collage

 

Die Farbe der Wolle ist Myrsky und eine Mischung aus braun, grün, türkis. Eine wunderschöne Farbe, aber teuflisch beim Fotografieren. Bin ich froh, dass ich schon ein wenig Bildbearbeitung gelernt habe in diesem Jahr, sonst würdet ihr das Tuch ständig in blau sehen – so erscheint die Farbe nämlich auf dem Foto!

handu3

Es ist ein relativ kleines Tuch mit lauter Zacken rundherum.

Durch die dunklen, gedeckten Farben steht es Herrn be8ung auch ganz gut.

fertig

Doch diesmal wird das Tuch bei mir bleiben… eventuell kriegt er es manchmal geliehen…

Aber nur wenn mein neuer Mitbewohner es wieder hergibt…

waves fertig

Lily Brett – Chuzpe… gelesen

Bei diesem Buch dauert das Schreiben darüber länger als das Lesen!

Brett

Schon im Vorfeld habe ich geahnt, dass dieses Buch ein gutes Buch sein wird und so war und ist es.

Die Auswahl der Zitate fällt wirklich schwer, denn es ist fast auf jeder Seite ein Satz in den man sich verlieben kann.

Das fängt schon an auf Seite 6…

„Du redest wie mein Vater“, antwortete Ruth.
„Dein Vater ist völlig in Ordnung“, sagte Sonia.
„Anderer Leute Väter sind immer in Ordnung“, sagte Ruth

Mit diesem Zitat wird auch schon klar, worum es geht. Um eine Vater-Tochter-Beziehung.

Ruth ist die Tochter eines Holocaust-Überlebenden. Sie lebt in New York und er ist im hohen Alter, nach dem Tod seiner Frau, von Australien nach New York gezogen.

Sie haben eine sehr enge Beziehung und es ist nicht immer klar, wer die Eltern-Rolle und wer die Kind-Rolle hat. Sie sehen sich täglich, waren (in einem früheren Buch) auch gemeinsam auf Heimaturlaub in Polen.

Von dort kennen sie auch Zofia und Walentyna – zwei polnische Witwen.

Neben all ihren Alltagssorgen hat Ruth nun auch noch neue Sorgen um ihren Vater Edek und seine beiden polnischen Witwen im Kopf. Die haben nämlich ganz eigene Pläne und stürzen sich Hals über Kopf hinein in ihre Ideen.

Diese ganze Rahmenhandlung rund um Edek, Zofia und Walentyna zieht sich durch das ganze Buch.

Für mich passiert das Interessante allerdings in Ruths Kopf. Ihre Gedanken scheinen keine Pause zu machen und fast jeglicher Gedanke wird gut überlegt, geprüft. Jedes Gespräch in Gedanken durchgespielt, jeder Satz, jedes Wort auf die Waagschale gelegt.

Diese Wortspielereien, dieses Nachdenken über einzelnen Wörter und ihre Wichtigkeit, ihre Bedeutung und ihre Verwendung sind für mich die Krönung dieses Buches.

„Viele Dinge sind nicht normal“, sagte Ruth. „Viele Dinge, die normal sind, sollten es nicht sein. Wenn man abends die Nachrichten sieht, könnte man meinen, dass die Welt von Männern beherrscht ist. Und man hätte recht. Aber das ist nicht normal.“ (Seite 7)

Bevor ich noch das ganze Buch abschreibe, schließe ich mit einem Zitat und lege Euch dieses Buch nachdrücklich ans Herz!

Ruth ließ den Blick an ihrem eigenen Körper hinunterwandern. Er sah wesentlich mitgenommener aus. Vielleicht machten Angst und Anspannung nicht nur der Psyche merklich zu schaffen. Vielleicht wurden Brüste aus lauter Verzweiflung zum Hängebusen, vielleicht gaben sich Oberschenkel und Hintern einfach auf. (Seite 233)

Und dieses Buch hat auch schon eine Empfängerin, die sich hoffentlich darüber freuen wird!