Doris Lessing – Die Kluft… gelesen

In meinem Kopf waren in den letzten Wochen viele Gedanken bezüglich Krieg, Flucht, Sorge, Schutz, Hilfe, Angst… Keine guten Momente fürs Lesen oder Schreiben.

Als ob ich es im Jänner schon geahnt hätte, habe ich mir für September das Buch „Zuhause ist überall“ von Barbarea Coudenhove-Kalergi zurechtgelegt – und es nicht gelesen, sondern auf die Seite gelegt. Gleich neben mein neu gekauftes Buch „Auf der Flucht“ von Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneneder. Beide Bücher sind für mich im Moment nicht lesbar.

Was ich aber schlußendlich doch geschafft habe zu lesen, war das August Buch:

Lessing

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hab ja vorüberlegt, ob dies ein Buch pro oder kontra Feminismus ist… Ich kann es Euch nach dem Lesen des Buches nicht sagen.

Natürlich geht es um das Verhältnis von Männern zu Frauen zu Männern. Es geht um das Verhältnis der Spalten zu den Ungeheuern. Es werden alle üblichen Klischees verwendet in diesem Buch. Männer sind verantwortungsloser im Umgang mit Kindern, dafür beschäftigen sie sich mit Definitionen und Begriffen. Frauen denken ganzheitlicher und weitsichtiger, sind aber viel unklarer in Aussagen. Die Spalten behandeln die Ungeheuer schlecht, die Männer verhalten sich keineswegs besser den Frauen gegenüber.

Wäre die Welt besser ohne das jeweils andere Geschlecht?

Die Sprache dieses Buches ist nicht die meine und das Ansiedeln der ganzen Geschichte in einer ganz frühen Zeit erinnert mich ein wenig an die Mutmaßungen der historischen Romane, die ich auch nicht mag.

Beim Lesen konnte ich mich auf das Feminismus-Thema gar nicht richtig einlassen. Doch was ich mir aus diesem Buch rausgeholt habe, ist die Anregung über Unterschiedlichkeiten nachzudenken.

Angesichts der weltweiten Ereignisse erscheint mir ein Nachdenken auf theoretischer Ebene, über die Unterschiedlichkeiten zwischen Männern und Frauen gerade sehr nichtig.

Vielmehr habe ich mich gefragt, welchen Unterschied es macht, wo ich geboren bin. In Österreich oder in Syrien. Welchen Unterschied es macht, welcher Religion ich zugeordnet werde (vielleicht sogar, ohne sie aktiv auszuüben). Welchen Unterschied es macht, ob ich viel Bildung bekommen habe oder nicht. Welchen Unterschied es macht, in welchen sozialen Schichten ich mich bewege. Welchen Unterschied es macht, ob ich an mich denke oder ein wenig über den Tellerrand in die Welt schaue. Welchen Unterschied es macht, ob ich Geld habe oder nicht.

Die Entwicklung der Welt wird in Zukunft jedoch keineswegs einfacher werden und die Unterschiedlichkeiten zwischen Männern und Frauen werden im praktischen Zusammenleben der vielen verschiedenen Menschen wieder einen großen Platz einnehmen.

Ich glaube Virginia Woolf hat mal sinngemäß geschrieben: Männer und Frauen sind verschieden. Wichtig ist nur, welcher Wert diesem Unterschied beigemessen wird.

Welche Werte den Unterschieden beigemessen werden…

Dies gilt wohl bei allen Unterschieden, nicht nur bei den Frauen und Männern…

Ganz pathetisch wünsch ich mir (und früher hat das Wünschen ja sogar angeblich geholfen) weniger Bewertung und dafür mehr Wertschätzung von Unterschieden.

 

 

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